Auf der rechten Seite dribbelt sich Saelemaekers gut durch, findet dann mit seiner Hereingabe jedoch nur Acerbi, der klärt. Es ist ein Derby auf Augenhöhe, wenngleich die klar besseren Chancen den Nerazzurri gehören bisher.

Barella findet Thuram rechts im Sechzehner, der legt ab für Çalhanoğlu. Allerdings stimmt da das Timing nicht richtig, so muss der Türke aus 16 Metern etwas unorthodox den linken Fuß für den Abschluss nehmen, das Leder geht klar links vorbei. Bei seiner Schussstärke kann das auch ganz anders ausegehen.

Pfosten! Eigentlich hat Milan so etwas die Kontrolle übernommen, doch Inter hat die Chance zur Führung. Çalhanoğlu bringt eine Ecke von links scharf nach innen. Am vorderen Fünfmeterraum läuft Acerbi gut ein, trifft aus etwas spitzem Winkel jedoch mit seinem Kopfball nur den Außenpfosten. Maignan wäre da machtlos gewesen.

Mittig am Sechzehner bekommt Pulišić das Leder, doch Çalhanoğlu spitzelt ihm dieses mit einer tollen Grätsche vom Fuß. Das hätte durchaus gefährlich werden können.

Fofana versucht es etwas uninspiriert aus der zweiten Reihe. Der Versuch fliegt auf die Tribüne.

Zentral bekommt Pulišić nach einem Ballgewinn etwas Platz und initiiert den Konter. Sein Pass auf Rafael Leão nach links ist jedoch zu ungenau, das Momentum verpufft damit.

Nach einem etwas passiven Beginn hat sich Milan inzwischen in dieses Derby reingearbeitet, wir bewegen uns inzwischen auf Augenhöhe. Wer kann den ersten Stich setzen?

Zentral finden sich Rafael Leão und Pulišić mit tollem Kombinatiosnsspiel, da stimmen die Abläufe. Die anschließende Flanke von Bartesaghi von links kann in der Mitte jedoch Acerbi klären.

Jetzt ist auch mal Milan vorne. Eine Flanke von rechts rutscht zum aufgerückten Bartesaghi durch. Dessen Schuss aus 14 Metern geht deutlich rechts vorbei, auch Sommer muss deshalb wie gerade Maignan nicht ran.

Die anschließende Ecke wird nur unzureichend zu Sučić geklärt, der das Leder mit der Brust runternimmt und aus 18 Metern zentraler Position direktnimmt. Die Kugel rauscht doch deutlich links vorbei, Maignan muss nicht eingreifen.

Modrić findet Fofana tief in der eigenen Hälfte nicht, Dimarco hat den Pass antizipiert und geht dazwischen. Sein Schuss aus 18 Metern zentraler Position wird dann abgefälscht und geht so weit vorbei.

Mit einem kurzen, abgefälschten Pass wird Sučić links im Strafraum gefunden. Tomori geht da mit einer riskanten Grätsche rein, trifft aber den Ball und klärt so zur Ecke, die keine Gefahr bringt.

Einen tiefen Ball legt rechts am Strafraum Thuram für Barella ab, dessen Hereingabe kann Martínez aber nicht kontrollieren. Tomori ist zur Stelle und bereinigt das Ganze.

Die Pause dauert lange, denn Gabbia blutet aus der Nase, das muss gestillt werden. Die Milan-Akteure sprechen bei Sozza vor, wollen mindestens eine Verwarnung für Martínez, die gibt es jedoch nicht. Dann kann die Partie auch endlich weitergehen, der angeschlagene Verteidiger ist mit auf dem Rasen.

Im Luftzweikampf mit Martínez bekommt Gabbia etwas unglücklich den Ellenbogen ins Gesicht. Der Verteidiger muss behandelt werden.

Da ist gleich die erste Möglichkeit! Nach einer Ecke bleibt Inter dran, Dimarco flankt von links an den zweiten Pfosten. Am rechten Fünfmeterraumeck wirft sich Thuram artistisch und unter großer Bedrängnis von Gabbia in den Ball, bekommt diesen klasse per Kopf auf das rechte Eck geköpft. Maignan ist zur Stelle und wehrt zur Seite ab, eine gute Parade.

Die nominellen Gastgeber lassen gleich mal lange den Ball laufen, Milan steht in der eigenen Hälfte, weiter raus lässt man sich nicht locken. Über Rafael Leão und Pulišić wollen die Rossoneri eher auf Konter setzen.

Mit etwas Verspätung rollt der Ball dann. Inter hat angestoßen.

Die Teams betreten in diesem Augenblick zusammen mit Schiedsrichter Simone Sozza den Rasen. In wenigen Minuten kann das Spiel beginnen.

Der Blick in die Statistik sagt uns, dass letzte Saison Milan die bessere Derby-Zeit hatte. In der Liga holte AC daheim ein 1:1, zuvor holte man sich sogar den 2:1-Derbysieg bei Heimrecht Inter. Daneben schalteten die Rossoneri den Kontrahenten im Halbfinale der Coppa Italia mit 3:0 aus und schnappten sich mit 3:2 auch den Supercup gegen den großen Stadtrivalen. Dementsprechend brennen die Nerazzurri sicherlich auf Vergeltung. Uns steht wie immer ein spannender Schlagabtausch bevor. Wem gehört die Stadt Mailand?

Nur zwei Punkte hinter dem Stadtrivalen liegt Milan ebenfalls noch aussichtsreich positioniert im Kampf um den Scudetto. Lediglich am ersten Spieltag dieser Seria-A-Saison hat AC wettbewerbsübergreifend verloren, die Mannschaft ist enorm schwer zu schlagen. Dennoch war zuletzt etwas der Wurm drin, bei den letzten vier Partien waren nämlich auch drei Unentschieden dabei. Beim 2:2 gegen Parma verspielten die Rossoneri sogar eine Zwei-Tore-Führung, auch zuvor gegen Pisa hatte man einen Vorsprung aus der Hand gegeben. Das alles sollte bei einem Spiel mit dieser Bedeutung wie heute allerdings egal sein.

Es ist Derby-Zeit in Italien und damit steht eines der wohl brisantesten Stadtduelle des Landes, wenn nicht des Kontinents, auf dem Programm, das Derby della Madonnina. Zudem ist es auch ein wahres Spitzenspiel. "Gastgeber" Inter hat mit 24 Zählern auf Rang drei nur drei Punkte Rückstand auf die AS Rom und könnte aufgrund des besseren Torverhältnisses bei einem Sieg heute die Tabellenführung zurückerobern. Nach der Niederlage gegen Neapel gab es für die Nerazzurri zuletzt wettbewerbsübergreifend vier Erfolge in Serie, die Form stimmt also. Vor der Länderspielpause gewann man mit 2:0 gegen Lazio.

Zu Beginn wollen wir einen Blick auf die Aufstellungen werfen. Bei Inter tauscht Trainer Christian Chivu im Vergleich zum letzten Spiel auf zwei Positionen. Für den verletzten Dumfries sowie Bonny kommen Carlos Augusto und Thuram rein. Neben dem angesprochenen Niederländer müssen auch Darmian, Palacios und Mkhitaryan mit Blessuren passen. Auf der anderen Seite rotiert auch Milan-Coach Massimiliano Allegri. De Winter, Ricci, Estupiñán und Nkunku werden durch Bartesaghi, Pulišić, Rabiot, der nach Verletzung zurück ist, und Tomori ersetzt. Er muss lediglich auf Athekame und Giménez verletzungsbedingt verzichten.